BeQ - Befähigen zum Qualifizieren in der schlanken Produktion
Prozesse optimieren – Zukunft sichern: Im internationalen Wettbewerb stehen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie immer stärker unter Druck, ihre Abläufe effizient und flexibel zu gestalten. Das mit Mitteln aus dem ESF geförderte Projekt „BeQ" wurde 2011 gemeinsam vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), Südwestmetall (Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V.) und dem dazu gehörenden Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. (BiWe) in die Wege geleitet. Vier renommierte Unternehmen waren als Pilotpartner an Bord: Doll Fahrzeugbau GmbH, Liebherr-Werk Ehingen GmbH, Scheuerle Fahrzeugfabrik GmbH und Wepuko Pahnke GmbH. Südwestmetall nominierte inkom consulting als einen von drei ausgewählten Experten für Prozessoptimierung und Methodeneinsatz, um das Projekt entscheidend zu bereichern („Problem zieht Methode“).
Herr Gerhard Naumer, Gründer der inkom consulting, arbeite bereits seit vielen Jahren mit Südwestmetall an verschiedenen Themen unter anderem ist er einer der zertifizierten ERA TV-Berater.
Ausgangssituation (Problemstellung)
2011 stand die deutsche Industrie, allen voran die Metall- und Elektrobranche, vor enormen Herausforderungen. Die Folgen der Wirtschaftskrise 2008 waren noch spürbar – Investitionen waren gebremst, die Unsicherheit in den Unternehmen groß. Hinzu kamen der demografische Wandel mit spürbarem Fachkräftemangel und der wachsende Trend zu Standortverlagerungen ins Ausland. Klassische Geschäftsmodelle gerieten immer öfter an ihre Grenzen, Druck zur Effizienzsteigerung und Notwendigkeit nachhaltiger Prozessoptimierung stiegen. Vielfach scheiterten Unternehmen an punktuellen Lean-Initiativen oder verloren bei Veränderungsprozessen die notwendige Dynamik und Belegschaftsbeteiligung
Typische Stolpersteine sind Rückfälle in alte Gewohnheiten, Widerstände im mittleren Management und fehlende Prozess-Transparenz. Eine reine Schulungsgetriebene Organisationsentwicklung ist daher nicht zu empfehlen! Vielmehr macht es Sinn, wie es auch inkom praktiziert, nach dem Motto "Problem zieht Methode" vorzugehen. Die Integration von kontinuierlicher Verbesserung und Prozessoptimierung in die täglichen Abläufe verlangt strukturierte und nachhaltig verankerte Veränderungskompetenz.
Vorgehensweise (Lösungsansatz)
Das BeQ-Projekt setzte von Beginn an auf ein nachhaltiges, wissenschaftlich begleitetes Multiplikatorenkonzept: Engagierte Mitarbeitende verschiedener Ebenen wurden zu Multiplikatoren (internen Experten) für Prozessoptimierung und Lean Management qualifiziert. Das Motto „Problem zieht Methode“ war dabei handlungsleitend – jedes reale Problem zog gezielt die passende Methode nach sich, statt Methoden „auf Verdacht“ zu streuen.
Als weiteren Pluspunkt empfanden alle Beteiligten den Austausch zwischen den Unternehmen durch die Multiplikatoren. Die Erfahrungen und auch Fehler wurden Transparent aufgezeigt, Verbesserungen abgewogen und umgesetzt. So konnten die Organisationen nicht nur aus eigenen Fehlern sondern auch aus den Fehlern anderer Lernen. Die entstandenen Kontakte halten sich lang über das Projekt hinaus.
Weitere Fortbildungen im Bereich Prozessoptimierung, Lean Management und Methodenkompetenz folgten auch nach beendigung des Projetes. Innerhalb des BeQ wurden in einem vierstufigen Modell (2011–2014) folgende Meilensteine erreicht:
- Management, Führungskräfte, Betriebsrat und Mitarbeitende wurden für Lean-Prinzipien und kaizen-orientiertes Veränderungsmanagement sensibilisiert.
- Neunzehn Multiplikatoren wurden in Methoden wie 5S, Verschwendungsanalyse (7 Arten), Wertstromdesign, Rüstzeitoptimierung und Planspielen ausgebildet und begleiteten firmenspezifische Verbesserungsprojekte in Produktion und Administration.
- Führungskräfte erhielten spezielle Trainings, um „Prozessoptimierung“ und kontinuierliche Verbesserung (KVP) dauerhaft als Führungsaufgabe zu verankern.
- KI und digitale Tools kamen bei der Datenerhebung und Prozessanalyse unterstützend zum Einsatz, wodurch datenbasierte Entscheidungsfindung gestärkt wurde.
- Die interne Verbreitung des Wissens erfolgte durch regelmäßige Workshops, Schulungen, Schulungsunterlagen und Umsetzungsprojekte.
- Lenkungskreise wurden als Steuerungsgremium installiert, um die wichtigsten Handlungsfelder zu identifizieren und Multiplikatoren gezielt einzusetzen („Problem zieht Methode“).
- Der wissenschaftliche Support durch ifaa und die Praxiserfahrung, durch die Berater wie inkom, sicherte methodische Gültigkeit und Praxisnähe.
- Die nachhaltige Einbindung aller Ebenen wurde durch intensive Kommunikation, Trainings und individuell angepasste Unterstützungsfunktionen erreicht.
Ergebnisse
Das Multiplikatorenkonzept etablierte neue Standards in der Prozessoptimierung und im Lean Management in den Pilotunternehmen:
- Nachweisliche Steigerung der Methodenkompetenz bei den Führungskräften und Mitarbeitenden.
- In allen vier Unternehmen bestätigten 100 % der Befragten, dass das BeQ-Projekt die Unternehmensziele und Standortsicherung voll oder zumindest teilweise unterstützte.
- Besonders hohe Akzeptanz erzielten die Grundlagenmethoden 5S, Verschwendungsartenerkennung und Wertstromanlayse – sie wurden nachhaltig implementiert und sorgten für Effizienzsteigerungen bis zu 20 % in ausgewählten Kernprozessen.
- Vereinzelt erreichten Multiplikatoren durch ihre neue Rolle auch Karrieresprünge bis hin zu Leitungsfunktionen, was die Verstetigung des Veränderungsprozesses förderte.
- Der Austausch zwischen den vier Unternehmen führte zu wertvollen Praxis-Benchmarks und beschleunigte Lerneffekte.
- In den quantitativen Befragungen unter den Beteiligten stimmten über 95 % der Multiplikatoren, Führungskräfte und Mitarbeitenden zu, dass die Arbeit an Prozessen spürbar transparenter und strukturierter wurde.
Learnings für inkom:
- Multiplikatoren unterstützen wesentlich den Transformationsprozess!
- Unser Motto "Problem zieht Methode" wurde bestätigt!
- Der Begriff “Projekt” schafft Probleme, da ein Start und ein Endpunkt vorausgesetzt wird. Ein Transformationsprozess, wie auch der Optimierungsprozess endet jedoch nie!
- Auch die Gründung des Lenkungskreis, der für Ressourcen, das Controlling und weitere Entscheidungen verantwortlich war, wurde durch BeQ bestätigt.
- Der Austausch über Organisationen hinweg brachte erhebliche Vorteile, weshalb inkom seither dies verstärkt Favorisiert. Bei zahlreichen folgenden Mandaten wurde dies bereits eingesetzt und auch bei unserem Format glow ist es zum festen Bestandteil geworden.
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Weiterführende Informationen und Veröffentlichungen zum BeQ-Projekt:
- ifaa Homepage - BeQ-Projekt
- ifaa (2015) Veränderungsprozess ganzheitliches Unternehmenssystem nachhaltig gestalten – Erfahrungen mit einem Qualifizierungskonzept. ifaa, Düsseldorf
- Marks T (2015) Befähigen zum Qualifizieren in der schlanken Produktion – Vorstellung ausgewählter Ergebnisse des Qualifizierungsprojektes „BeQ“. In: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) (Hrsg) VerANTWORTung für die Arbeit der Zukunft. Bericht zum 61. Arbeitswissenschaftlichen Kongress vom 25.–27. Februar 2015. GfA-Press, Dortmund, Beitrag C.3.14, S 1–5
- Marks T (2015) Multiplikatorenausbildung zur Unterstützung der Einführung eines „schlanken Unternehmens“. Erfahrungen eines dreijährigen Forschungsprojektes. In: Kreklau C (Hrsg), Siegers J (Hrsg) Handbuch der Aus- und Weiterbildung. Wolters Kluwer Deutschland, Köln, Loseblattwerk, Lieferung 269, Beitrag 4291, S 1–18
- Marks T (2014) Erkenntnisse aus dem Qualifizierungsprojekt BeQ: dreijährige Begleitung bei der Qualifizierung zur Einführung von GPS. Betriebspraxis & Arbeitsforschung (222):28–34
- REFA.de Blog - Industrial Engineering, Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Dörich, Verbandsingenieur bei Südwestmetall Hauptgeschäftsstelle Stuttgart und Timo Marks, M.Sc., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V., Düsseldorf
Dankeschön!
inkom Bedankt sich an dieser Stelle für die erfolgreiche Zusammenarbeit!
Bei den Initiatoren für das Projekt:
- Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa)
- Südwestmetall (Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V.)
- Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V.
Bei den beteiligten Unternehmen:
Sowie den Kollegen:
Im Besonderen möchten inkom sich bei folgenden Personen für den offenen Austaus und die Zusammenarbeit bedanken:
- Astrid Benn, Liebherr
- Prof. Dr. Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer, Südwestmetall e. V.
- Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Dörich, Verbandsingenieur, Südwestmetall Hauptgeschäftsstelle Stuttgart
- Alex Finkbeiner, Scheuerle Fahrzeugfabrik GmbH
- Monika Guhs, Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V.
- A. Hildenbrand, Wepuko Pahnke GmbH
- Stefan Klumpp, Doll Fahrzeugbau GmbH
- Stefan Küpper, Geschäftsführer, Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V.
- Dr.-Ing. Frank Lennings, Leiter Fachbereich Unternehmensexzellenz & Transformation, ifaa
- Dipl.-Ing. M.Sc. Timo Marks, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), Düsseldorf
- Kai Schweppe, Geschäftsführer Arbeitspolitik, Südwestmetall Hauptgeschäftsstelle Stuttgart
- Prof. Dr. Sascha Stowasser, Institutsleiter, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), Düsseldorf
- Dipl.-Ing. Sebastian Terstegen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), Düsseldorf
Partnerschaft
Als Ihr Partner legen wir größten Wert auf Diskretion, Compliance (DSGVO/GDPR) und maßgeschneiderte Lösungen. Gerne teilen wir Einblicke in erfolgreich umgesetzte Projekte – selbstverständlich nach vorheriger Freigabe durch unsere Klienten. Wir arbeiten u.a. mit Tech-Unternehmen, Weltmarktführern, Pionieren und Organisationen mit Schlüsseltechnologien zusammen.
Warum wir nicht mit Kundenreferenzen / Kundennamen werben:
- Verantwortung gegenüber unseren Klienten: Wir geben keine Namen, Kennzahlen oder vertrauliche Details ohne explizite Zustimmung weiter.
- Fairness gegenüber Mitbewerbern: Bei Anfragen aus derselben Branche klären wir intern mit unserem Klienten, welche Informationen geteilt werden können / dürfen.
- Ihre Sicherheit: Auch Ihre Projekte werden wir stets vertraulich behandeln – gemäß unserer strikten NDA-Policy (Vertraulichkeitsvereinbarung).
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